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Monday, February 08, 2016

Mit der SVP im Swingerclub

Die SVP sucht vermehrt Kontakt zu Ausländern
Und jetzt holt mich das Thema doch auch noch hier in der Karibik ein. Da sitze ich nichts böses ahnend in meiner „Stammbar“ an der Lagune 
(des WIFI wie es hier noch immer heißt wegen) , und da kommt ein längst verschollener Künstler Freund aus den Anfangstagen hier, die Strasse entlang,  setzt sich auf ein oder zwei Bier zu mir,  und erzählt mir was er die letzten 4 Jahre so gemacht hat, und auch diese wunderbare Geschichte eines Abends im Swingerclub mit Schweizer Rassisten.  
In der DomRep sind wahre Geschichten nicht einfach zu finden, aber das was Andy mir da erzählt hat, glaube ich Ihm aufs Wort, nicht nur weil er ein ehrlicher Kerl ist.
Man könnte ja vermuten der Titel sei von dem, in SVP Kreisen 
( wahrscheinlich ) viel gehörten Witz mit dem Schwinger Club abgeleitet… ist er aber nicht!
Andy auf jeden Fall schwört bei seinem  Mitgliederausweis der „FDP“ , die Geschichte sei genau so gewesen. Und weil die mir so gut gefällt, erzähle ich die jetzt hier, mehr oder weniger wie ich sie gehört habe:

Ein grauer Tag im November 15 irgendwo im Thurgau. Andy ist soeben mit seinem Auto auf den Parkplatz des Swingerclubs gefahren, in dem er schon in der Vergangenheit frivole Geschichten erlebt hatte. Dieses  mal sollte es anders kommen. Das Lokal war gut besucht, und - mit ein Grund warum mein Freund diesen Club besuchte, war jener dass das Publikum hier recht gut durchmischt war. Mit teilweise auch lustigen Gestalten, wie jener jungen Frau an der Bar, die neben einem gut gebauten Schwarzen stand, und sichtlich mühe hatte ihr Perücke am verrutschen zu hindern. Unser Andy streifte also durch den Club, suchte Augenkontakt mit was ihn ansprach, schaute an der einen Ecke einer kleinen Gruppe zu, oder einem Paar in der Sauna. So richtig Antörnendes hatte er auch nach 1 Stunde noch nicht gefunden, vielleicht weil seine Ansprüche einfach zu hoch, oder er nicht frech genug gewesen war.  Also beschloss er eine letzte Tour durch den Club zu machen, um es dabei zu belassen, sollte sich nichts mehr finden lassen. Und genau in jenem Moment wo er die Treppe runter zu den Kabinen nehmen wollte, um die Sache woanders zu regeln, stellte sich eine schlanke sexy Blondine mit durchsichtigem Kleid vor ihn hin, und fixierte seine Augen! Sie schauten sich tief in die Augen, die Blondine lächelte und sagte, Du bist doch der Andy von der Street Parade!? Da dämmerte es auch Ihm, und er meinte erfreut; „ Carmen...! Ist ja eine Weile her das ich Dich das letzte mal gesehen habe..“  Sie zischte  „ Pschhh, hier bin ich die Dolores!“ und beide lachten. Sie setzten sich an einen Tisch, redeten über alles was nicht unbedingt in einen Swinger Club gehörte, und hätten dabei genau so gut irgendwo in einem Cafe in Zürich sitzen können. Man muss vielleicht erwähnen, dass die beiden keine Vergangenheit der Amourösen Art hinter sich hatten, und das sollte sich an dem Abend auch nicht wirklich ändern. Denn auch die heiße Blondine hatte genau wie mein Freund den Abend schon aufgegeben, und wollte gerade den Heimweg antreten, als sie Andy vor die Nase lief.  


Nun verhält es sich ja so, das in vielen dieser Clubs die Bereiche für Pärchen und nicht Pärchen getrennt sind, und einzelne Besucher nur auf „Einladung“ in den Paarbereich dürfen, wo ja eben nun mal der Bär tanzt. Die beiden hatten ja nun ausgiebig  festgestellt daß sie sich gegenseitig nicht auf die Liste der Beuteschemata setzen konnten, und so lag es auf der Hand das die jetzt gemeinsam jagen konnten. Sie schaute für Ihn, und er für sie, wobei zweites sich als eher schwierig gestaltete, und ersteres in der Geschichte um was es sich hier dreht mündete. 
Ich hole mal wieder zu weit aus, ich weis. Aber irgendwie ist es auch nicht einfach Dinge in drei Sätzen zu erzählen, wenn da doch 800 Worte auf ihre Bestimmung warten, und ich es einfach mag, die Dinge ein wenig in die Länge zu ziehen. Also; die beiden gehen zusammen ( sind ja jetzt ein Pärchen ) durch den gesperrten Bereich, und lassen sich inspirieren. Zurück im offenen Teil zeigt sie Interesse an einem Südländischen Typen um die dreißig, er an einem kleinen Dickerchen, wohl im selben Alter. Die Blondine ist schneller, quatscht die kurzhaarige Frau für Ihn an. Die stehen da zu dritt so ein wenig rum, und die eben Angesprochene will von Andy wissen wo er den herkomme. Dieser antwortet ein wenig aufgedreht, aber auch irritiert ab der Frage in seinem besten Walliser Dialekt; „ aus dem Land wo Wölfe ein kurzes Leben, und der Wein in Bächen fliest, aber sonst bin ich ganz normal“. Die kleine rundliche Frau versteht nur Bahnhof, und will wissen ob er denn Schweizer sei! „Nun ja“ entfährt es Andy, „ im Moment gehören wir noch knapp dazu, was nicht heißt, dass sich das nicht wieder ändern kann. Es gibt da so gewisse Offerten aus Frankreich wegen unserem Champagner Dorf…!“  Die Frau schaut nur noch verwirrt, versteht nur Bahnhof, und fragt direkter; „..aber Du hast einen Schweizer Pass, oder?!“  Andy versteht  nicht was die Frage genau mit der Situation zu tun hat, und antwortet mit einem simplen „ja“. Es muss noch einige Minuten recht unerotisch weiter gegangen sein, bis Andy seine Schuld begleichen will, und den Südländer für „Dolores“ ins Gespräch bringt. Da meint die kleine, der hätte Ihr eigentlich auch gefallen, aber der sei sicher kein Schweizer. Andy wirkt leicht beleidigt, und meint was ihr denn an Ihm nicht gefalle, worauf sie erklärt, sie hätte noch nie etwas mit einem älteren Mann gehabt, und schließlich hätte er recht lange Haare! Was aus meiner Sicht übrigens überhaupt nicht stimmt- denn ich habe lange Haare. Aber das nur nebenbei...


"Dolores" meinte kurz angebunden sie würde jetzt gehen, und überlies die beiden ihrem Schicksal, worauf Andy zu dem Typen hin ging um ihn für die kleine Dunkelblonde zu mischeln, da er schon genug von der guten Tante mit Nationalisten Syndrom hatte.
Eine komische Situation, gebe ich ja zu, und so ganz hab ich da die Beweggründe auch nicht verstanden. Auf jeden Fall holt der den Typ zu Ihnen, und die Dicke ist auch recht erfreut, stürmt aber mit den selben Fragen auf den jungen Mann ein, wie zuvor auf Andy. Die Antwort lautete diesmal, das der gute Mann ursprünglich aus Mazedonien komme, seit 20 Jahren in der Schweiz lebe, und Computer Programmierer sei. Das lässt der kleinen Blonden den Kiefer runterfallen, und sie wendet sich an Andy, damit der den Typ wieder entfernt! Zurück fragt der, wo denn genau ihr Problem liege, und recht sarkastisch die Frage anfügt, ob ihr Vater den ein SVP Nationalrat sei?! Die Antwort kam recht unerwartet, denn die lautete; „ woher weißt Du denn das?!“ …uppsss!!!  
Sie sei deswegen erst mit der Perücke unterwegs gewesen, aber die hätte nicht so gut gehalten! Sie fügte noch an, ihr Vater würde sie grillen wenn sie einen Ausländer mit nach Hause bringen würde, auch wenn das jeglicher Logik entbehrt, in der Situation in einem Swingerclub wo die meisten Menschen nicht mal den Namen des anderen wissen!
Ich brauche nicht lange zu erklären dass mein „liberaler“ Freund den Schauplatz daraufhin ebenfalls verlassen hatte, nicht ohne die Welt in welche er da gerade geraten war ernsthaft zu hinterfragen.


Für mich stellte sich nach dieser Erzählung dieselbe Frage. Was genau läuft da in dieser Welt falsch wenn Menschen welche den einfachen Sex suchen, rassistische Vorurteile vor Ihre Körperlichen Bedürfnisse stellen?! "Kauft nicht bei Juden".., ist dann wohl  das nächste! 




Leider bekomme ich von mir auch nur mit Vorurteilen durchsetzte Antworten zu dieser Frage, und die behalte ich heute besser mal für mich. Euch ist es aber natürlich selber überlassen, die richtige Moral aus der Geschichte zu ziehen, und diese bei eurem nächsten Date ( oder den Abstimmungen )  anzuwenden! 





28 Februar 2016 : 









Friday, January 29, 2016

Nicht der Tag um mit dem trinken aufzuhören!

Für heute mal zurück zu den Anfängen. Warum heißt dieser Blog „Mondi in der Karibik“ wenn ich dauernd über anderes schreibe?! Also kommt heute etwas fast unpolitisches, fast persönliches aber definitiv etwas Politisch unkorrektes, von der Insel, wo ich gerade den Fledermäusen zusehe wie die Ihr Abendessen vom beleuchteten Pool holen. Okay, das tut nichts zur Sache.



Ich fahre Motorrad, was in diesem Land eigentlich den Grenzbereich zwischen Leichtsinn und Suizidgefärdung überschreitet. Und weil man sich als Ausländer Integrieren und der vorherrschenden Kultur anpassen sollte, tue ich das ohne Helm, im T-Shirt, kurzen Hosen und mit Flip Flops. Soweit kein Problem- ist ja mein Leben, und das Argument mit der Versicherung zieht nicht, weil ist nicht. Ganz integriert bin nach 13 Jahren hier natürlich immer noch nicht, denn ich habe keinen Sozius mit Familienanhang inklusive Baby, transportiere weder Fernseher noch Rasenmäher,  und mein Gefährt verfügt sowohl über funktionierende Bremsen, Licht und Blinker. Würde die SVP hier das sagen haben, die würden mich in den Atlantik werfen. Tun die aber nicht, darum sitze ich hier, schreibe den Text während mein Motorrad über Nacht auf dem Polizei Hof übernachtet. Hier gelten andere Regeln. Welche weis niemand so genau, aber auch das tut nichts zur Sache.



 Denn die eigentliche Geschichte geht so:

Ich fahre bei strahlendem Sonnenschein zu einem Termin im Nachbardorf, mit meinen Gedanken schon ganz bei der Geschichte, und vergesse dabei alles was ich bisher an Integration gelernt habe. 
Die ungeschriebene Verkehr Regel Nr.1 lautet; 
steht die Polizei auf der Strasse- bitte wenden!! Ich fahre weiter, wohl wissend das die das Bleichgesicht stoppen werden, und auch weswegen. Und natürlich lasse ich mich wieder auf eine Diskussion mit denen ein, was mir nur passiert wen  ich zulange von der Insel weg war. Hilft alles nichts, die nehmen das Motorrad in Gewahrsam, schicken mich ins Dorf einen Helm kaufen. Jeder pflichtbewusste Schweizer sagt jetzt natürlich, dass das vollkommen korrekt ist. Schließlich gilt auch auf Hispaniola  so etwas wie eine Helm-pflicht. Währe und hätte, aber eben!  Die eigentliche Geschichte fängt jetzt aber erst an!
Ich spaziere also hinein ins Dorf, wo alle die Motochonco Fahrer ( Mottoradtaxi )  auf Kunden warten, spreche den einzigen der einen Helm am Lenker hängen hat, ob er mir das Teil kurz ausleiht um mein Motorrad zurück zu holen. Die Übliche Prozedur, für 3€ krieg ich den Bauarbeiter Helm, der schon bessere Tage gesehen hat, und spaziere damit zurück. Das ausfüllen des Formulars für die Busse durch eine Analphabetin währe gut für einen eigenen Blog Eintrag, aber ich lasse es mal weg. Mit dem Formular watschle ich mit Bauarbeiter Helm, zurück ins Dorfzentrum zu der Bank, wo ich die Busse bezahlen darf. Es ist 16Uhr wie ich die Bank betrete, 16 Menschen stehen in der Schlange die Klimaanlage dröhnt, und von den 3 Schaltern sind alle besetzt, aber nur eine Schaltermitarbeiterin sieht sich verpflichtet die wartenden abzufertigen. Was die anderen beiden machen ist nicht wirklich ersichtlich.Solitär, Facebook, wer weis.. Wer schon einmal in einem Lateinamerikanischen Land in einer Bank war, weis was jetzt kommt. Ich bin um16:55 an der Reihe. So hatte ich genug Zeit mir Gedanken über Gott und was er mir damit genau sagen will zu machen, und den Motorradfahrern zuzusehen wie die zu siebt inklusive Baby  an der Bank vorbeifahren.


 Dass sind die Momente wo man dieses Land beginnt richtig zu mögen. Der Motochonco Fahrer dessen Helm ich noch immer in Händen halte, wartet geduldig vor der Bank, um mich zwecks schnellerem Feierabend zur Polizei zu fahren, nachdem ich endlich zahlen durfte. Tja…und dort auf der Polizei sitzt ein fröhlicher Junge, dem jemand eine Uniform übergestülpt hat vor dem Posten und erklärt, das alle anderen nach Hause gegangen sind, und ich morgen wieder kommen darf, da er keinerlei Befugnisse hat!
Ich bin immer noch am lachen!!  Nach Hause gekommen bin ich mit einem anderen Chonco, der natürlich weder Helm, noch Scheinwerfer an seinem Gefährt hatte, weil der gute Mann der mir den Helm auslieh, genug hatte, und nach Hause wollte.

 Was am nächsten Tag geschah:

Wednesday, January 13, 2016

Mal eben schnell die Welt retten!?

…geht wohl eher nicht, und wie es den Anschein hat, verhält es sich so dass das Überleben auf einem lebenswerten  Planeten uns Menschen als eine zu schwierige Aufgabe erscheint. Ich komme nochmals auf ein Thema zurück, was mich nicht loslässt.


Im vergangenen Jahr haben Indonesiens Wälder gebrannt – mit verheerenden Folgen. Trotzdem störte sich bei uns kaum jemand an dem Umweltverbrechen
Eine Fläche in der Größe der ganzen Ostschweiz ist zwischen September und November in Flammen aufgegangen. Eine halbe Million Menschen musste wegen Atemwegserkrankungen im Spital behandelt werden. Dann kam die Regenzeit, und löschte das Desaster. Ob es um illegale Rodung, Müll in den Ozeanen oder die Waldbrände in Indonesien geht, es verschwindet aus den Medien wie es gekommen ist, und damit aus unserem Radar. Die brennenden Wälder von Indonesien waren aber wahrscheinlich die schlimmste Umweltkatastrophe dieses Jahrtausends. Warum interessiert es uns aber nicht wirklich? Sind die Umstände zu komplex, ist es einfach das Desinteresse weil es weit weg ist, oder  geht es im Kern um eine andere Erkenntnis: dass auch wir Verantwortung tragen? Die Waldbrände dort sind im Interesse Indonesiens, und  wir sollten deshalb darüber nachdenken, was wir unter Naturschutz verstehen!



1,8 Millionen Hektar Regenwald sind da verbrannt (das ist mehr als die Schweiz an Wald besitzt! ( 1.2Millionen ), Lebensräume von  Orang-Utans, Hornvögeln und anderen Tieren  wurden vernichtet, und  1.500 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2  haben die Feuer in die Luft geblasen. ( Die Schweiz bläst gegen 50Millionen Tonnen proJahr in den Himmel!!!) 
Keine Ahnung wieso da die Klimakonferenz von Paris als Durchbruch gehandelt wird, wenn sich die Welt darauf einigt, weiter zu machen wie bis anhin. Denn warum genau hat der Wald da eigentlich gebrannt? Hier die Antwort aus den Medien: „ In Indonesien gehört der Wald dem Staat, Firmen können für definierte Flächen Nutzungskonzessionen erwerben. Etwa um Holz zu schlagen, Palmöl- oder Zellstoffplantagen anzulegen. Besonders Palmöl ist ein lukratives Geschäft, Indonesien ist der weltgrößte Produzent.
Die Initiative Global Forest Watch hat Satellitenbilder und Karten ausgewertet. Sie sind erschreckend eindeutig: 41 Prozent der Brandflächen liegen in Konzessionsgebieten von Zellstofffirmen, 54 Prozent in jenen von Palmölunternehmen."
 Zufall?? Die Firmen haben selber Feuer gelegt, legen lassen,oder haben sich schlicht nicht darum gekümmert, die Feuer zu löschen!  


Und was haben wir damit zu tun? Mehr als wir wissen wollen!
Palmöl!!! Wir verbrauchen im Durchschnitt mehr als 20 Kilogramm pro Kopf  jährlich. Palmöl steckt in Biodiesel, Nutella, Kerzen, Hundefutter, Waschmittel, Handcreme, Shampoo, Fertigpizza usw.. Jedes zweite Produkt in unseren Supermärkten enthält das Fett

Kein Land der Welt produziert so viel Palmöl wie Indonesien, und selbst das ist der Regierung des Landes noch nicht genug. Bis 2025 sollen rund 26,5 Millionen Hektar mit Ölpalmen bepflanzt werden 
– das wäre fast die Fläche Deutschlands!!




Und es ist ja nicht so das es keine Alternativen geben würde...nur müsste man wie mit vielem, aktiv mitdenken, handeln, und beim Einkaufen auch mal    eine Alternative prüfen.