Für heute mal zurück zu den Anfängen. Warum heißt dieser Blog „Mondi in der Karibik“ wenn ich dauernd über anderes schreibe?! Also kommt heute etwas fast unpolitisches, fast persönliches aber definitiv etwas Politisch unkorrektes, von der Insel, wo ich gerade den Fledermäusen zusehe wie die Ihr Abendessen vom beleuchteten Pool holen. Okay, das tut nichts zur Sache.
Ich fahre Motorrad, was in diesem Land eigentlich den
Grenzbereich zwischen Leichtsinn und Suizidgefärdung überschreitet. Und weil man sich
als Ausländer Integrieren und der vorherrschenden Kultur anpassen sollte, tue
ich das ohne Helm, im T-Shirt, kurzen Hosen und mit Flip Flops. Soweit kein Problem- ist ja mein Leben, und das Argument mit der Versicherung zieht nicht, weil ist nicht. Ganz integriert
bin nach 13 Jahren hier natürlich immer noch nicht, denn ich habe keinen Sozius mit Familienanhang
inklusive Baby, transportiere weder Fernseher noch Rasenmäher, und mein Gefährt verfügt sowohl über
funktionierende Bremsen, Licht und Blinker. Würde die SVP hier das sagen haben,
die würden mich in den Atlantik werfen. Tun die aber nicht, darum sitze ich
hier, schreibe den Text während mein Motorrad über Nacht auf dem Polizei Hof
übernachtet. Hier gelten andere Regeln. Welche weis niemand so genau, aber auch das
tut nichts zur Sache.
Denn die eigentliche Geschichte geht so:
Ich fahre bei strahlendem Sonnenschein zu einem Termin im Nachbardorf, mit meinen Gedanken schon ganz bei der Geschichte, und vergesse dabei alles was ich bisher an Integration
gelernt habe.
Die ungeschriebene Verkehr Regel Nr.1 lautet;
Die ungeschriebene Verkehr Regel Nr.1 lautet;
steht die Polizei auf der Strasse-
bitte wenden!! Ich fahre weiter, wohl wissend das die das Bleichgesicht stoppen
werden, und auch weswegen. Und natürlich lasse ich mich wieder auf eine
Diskussion mit denen ein, was mir nur passiert wen ich zulange von der Insel weg war. Hilft
alles nichts, die nehmen das Motorrad in Gewahrsam, schicken mich ins Dorf
einen Helm kaufen. Jeder pflichtbewusste Schweizer sagt jetzt natürlich, dass
das vollkommen korrekt ist. Schließlich gilt auch auf Hispaniola so etwas wie eine Helm-pflicht. Währe und hätte, aber eben! Die eigentliche Geschichte fängt jetzt aber erst an!
Ich spaziere also hinein ins Dorf, wo alle die Motochonco
Fahrer ( Mottoradtaxi ) auf Kunden
warten, spreche den einzigen der einen Helm am Lenker hängen hat, ob er mir das
Teil kurz ausleiht um mein Motorrad zurück zu holen. Die Übliche Prozedur, für
3€ krieg ich den Bauarbeiter Helm, der schon bessere Tage gesehen hat, und
spaziere damit zurück. Das ausfüllen des Formulars für die Busse durch eine
Analphabetin währe gut für einen eigenen Blog Eintrag, aber ich lasse es mal
weg. Mit dem Formular watschle ich mit Bauarbeiter Helm, zurück ins Dorfzentrum
zu der Bank, wo ich die Busse bezahlen darf. Es ist 16Uhr wie ich die Bank
betrete, 16 Menschen stehen in der Schlange die Klimaanlage dröhnt, und von den
3 Schaltern sind alle besetzt, aber nur eine Schaltermitarbeiterin sieht sich
verpflichtet die wartenden abzufertigen. Was die anderen beiden machen ist nicht wirklich ersichtlich.Solitär, Facebook, wer weis.. Wer schon einmal in einem
Lateinamerikanischen Land in einer Bank war, weis was jetzt kommt. Ich bin
um16:55 an der Reihe. So hatte ich genug Zeit mir Gedanken über Gott und was er
mir damit genau sagen will zu machen, und den Motorradfahrern zuzusehen wie die
zu siebt inklusive Baby an der Bank vorbeifahren.
Dass sind die Momente wo man dieses Land beginnt richtig zu
mögen. Der Motochonco Fahrer dessen Helm ich noch immer in Händen halte, wartet
geduldig vor der Bank, um mich zwecks schnellerem Feierabend zur Polizei zu
fahren, nachdem ich endlich zahlen durfte. Tja…und dort auf der Polizei sitzt
ein fröhlicher Junge, dem jemand eine Uniform übergestülpt hat vor dem Posten
und erklärt, das alle anderen nach Hause gegangen sind, und ich morgen wieder
kommen darf, da er keinerlei Befugnisse hat!
Ich bin immer noch am lachen!! Nach Hause gekommen bin ich mit einem anderen Chonco,
der natürlich weder Helm, noch Scheinwerfer an seinem Gefährt hatte, weil der gute
Mann der mir den Helm auslieh, genug hatte, und nach Hause wollte.
Was am nächsten Tag
geschah: