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Friday, January 29, 2016

Nicht der Tag um mit dem trinken aufzuhören!

Für heute mal zurück zu den Anfängen. Warum heißt dieser Blog „Mondi in der Karibik“ wenn ich dauernd über anderes schreibe?! Also kommt heute etwas fast unpolitisches, fast persönliches aber definitiv etwas Politisch unkorrektes, von der Insel, wo ich gerade den Fledermäusen zusehe wie die Ihr Abendessen vom beleuchteten Pool holen. Okay, das tut nichts zur Sache.



Ich fahre Motorrad, was in diesem Land eigentlich den Grenzbereich zwischen Leichtsinn und Suizidgefärdung überschreitet. Und weil man sich als Ausländer Integrieren und der vorherrschenden Kultur anpassen sollte, tue ich das ohne Helm, im T-Shirt, kurzen Hosen und mit Flip Flops. Soweit kein Problem- ist ja mein Leben, und das Argument mit der Versicherung zieht nicht, weil ist nicht. Ganz integriert bin nach 13 Jahren hier natürlich immer noch nicht, denn ich habe keinen Sozius mit Familienanhang inklusive Baby, transportiere weder Fernseher noch Rasenmäher,  und mein Gefährt verfügt sowohl über funktionierende Bremsen, Licht und Blinker. Würde die SVP hier das sagen haben, die würden mich in den Atlantik werfen. Tun die aber nicht, darum sitze ich hier, schreibe den Text während mein Motorrad über Nacht auf dem Polizei Hof übernachtet. Hier gelten andere Regeln. Welche weis niemand so genau, aber auch das tut nichts zur Sache.



 Denn die eigentliche Geschichte geht so:

Ich fahre bei strahlendem Sonnenschein zu einem Termin im Nachbardorf, mit meinen Gedanken schon ganz bei der Geschichte, und vergesse dabei alles was ich bisher an Integration gelernt habe. 
Die ungeschriebene Verkehr Regel Nr.1 lautet; 
steht die Polizei auf der Strasse- bitte wenden!! Ich fahre weiter, wohl wissend das die das Bleichgesicht stoppen werden, und auch weswegen. Und natürlich lasse ich mich wieder auf eine Diskussion mit denen ein, was mir nur passiert wen  ich zulange von der Insel weg war. Hilft alles nichts, die nehmen das Motorrad in Gewahrsam, schicken mich ins Dorf einen Helm kaufen. Jeder pflichtbewusste Schweizer sagt jetzt natürlich, dass das vollkommen korrekt ist. Schließlich gilt auch auf Hispaniola  so etwas wie eine Helm-pflicht. Währe und hätte, aber eben!  Die eigentliche Geschichte fängt jetzt aber erst an!
Ich spaziere also hinein ins Dorf, wo alle die Motochonco Fahrer ( Mottoradtaxi )  auf Kunden warten, spreche den einzigen der einen Helm am Lenker hängen hat, ob er mir das Teil kurz ausleiht um mein Motorrad zurück zu holen. Die Übliche Prozedur, für 3€ krieg ich den Bauarbeiter Helm, der schon bessere Tage gesehen hat, und spaziere damit zurück. Das ausfüllen des Formulars für die Busse durch eine Analphabetin währe gut für einen eigenen Blog Eintrag, aber ich lasse es mal weg. Mit dem Formular watschle ich mit Bauarbeiter Helm, zurück ins Dorfzentrum zu der Bank, wo ich die Busse bezahlen darf. Es ist 16Uhr wie ich die Bank betrete, 16 Menschen stehen in der Schlange die Klimaanlage dröhnt, und von den 3 Schaltern sind alle besetzt, aber nur eine Schaltermitarbeiterin sieht sich verpflichtet die wartenden abzufertigen. Was die anderen beiden machen ist nicht wirklich ersichtlich.Solitär, Facebook, wer weis.. Wer schon einmal in einem Lateinamerikanischen Land in einer Bank war, weis was jetzt kommt. Ich bin um16:55 an der Reihe. So hatte ich genug Zeit mir Gedanken über Gott und was er mir damit genau sagen will zu machen, und den Motorradfahrern zuzusehen wie die zu siebt inklusive Baby  an der Bank vorbeifahren.


 Dass sind die Momente wo man dieses Land beginnt richtig zu mögen. Der Motochonco Fahrer dessen Helm ich noch immer in Händen halte, wartet geduldig vor der Bank, um mich zwecks schnellerem Feierabend zur Polizei zu fahren, nachdem ich endlich zahlen durfte. Tja…und dort auf der Polizei sitzt ein fröhlicher Junge, dem jemand eine Uniform übergestülpt hat vor dem Posten und erklärt, das alle anderen nach Hause gegangen sind, und ich morgen wieder kommen darf, da er keinerlei Befugnisse hat!
Ich bin immer noch am lachen!!  Nach Hause gekommen bin ich mit einem anderen Chonco, der natürlich weder Helm, noch Scheinwerfer an seinem Gefährt hatte, weil der gute Mann der mir den Helm auslieh, genug hatte, und nach Hause wollte.

 Was am nächsten Tag geschah:

Wednesday, January 13, 2016

Mal eben schnell die Welt retten!?

…geht wohl eher nicht, und wie es den Anschein hat, verhält es sich so dass das Überleben auf einem lebenswerten  Planeten uns Menschen als eine zu schwierige Aufgabe erscheint. Ich komme nochmals auf ein Thema zurück, was mich nicht loslässt.


Im vergangenen Jahr haben Indonesiens Wälder gebrannt – mit verheerenden Folgen. Trotzdem störte sich bei uns kaum jemand an dem Umweltverbrechen
Eine Fläche in der Größe der ganzen Ostschweiz ist zwischen September und November in Flammen aufgegangen. Eine halbe Million Menschen musste wegen Atemwegserkrankungen im Spital behandelt werden. Dann kam die Regenzeit, und löschte das Desaster. Ob es um illegale Rodung, Müll in den Ozeanen oder die Waldbrände in Indonesien geht, es verschwindet aus den Medien wie es gekommen ist, und damit aus unserem Radar. Die brennenden Wälder von Indonesien waren aber wahrscheinlich die schlimmste Umweltkatastrophe dieses Jahrtausends. Warum interessiert es uns aber nicht wirklich? Sind die Umstände zu komplex, ist es einfach das Desinteresse weil es weit weg ist, oder  geht es im Kern um eine andere Erkenntnis: dass auch wir Verantwortung tragen? Die Waldbrände dort sind im Interesse Indonesiens, und  wir sollten deshalb darüber nachdenken, was wir unter Naturschutz verstehen!



1,8 Millionen Hektar Regenwald sind da verbrannt (das ist mehr als die Schweiz an Wald besitzt! ( 1.2Millionen ), Lebensräume von  Orang-Utans, Hornvögeln und anderen Tieren  wurden vernichtet, und  1.500 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2  haben die Feuer in die Luft geblasen. ( Die Schweiz bläst gegen 50Millionen Tonnen proJahr in den Himmel!!!) 
Keine Ahnung wieso da die Klimakonferenz von Paris als Durchbruch gehandelt wird, wenn sich die Welt darauf einigt, weiter zu machen wie bis anhin. Denn warum genau hat der Wald da eigentlich gebrannt? Hier die Antwort aus den Medien: „ In Indonesien gehört der Wald dem Staat, Firmen können für definierte Flächen Nutzungskonzessionen erwerben. Etwa um Holz zu schlagen, Palmöl- oder Zellstoffplantagen anzulegen. Besonders Palmöl ist ein lukratives Geschäft, Indonesien ist der weltgrößte Produzent.
Die Initiative Global Forest Watch hat Satellitenbilder und Karten ausgewertet. Sie sind erschreckend eindeutig: 41 Prozent der Brandflächen liegen in Konzessionsgebieten von Zellstofffirmen, 54 Prozent in jenen von Palmölunternehmen."
 Zufall?? Die Firmen haben selber Feuer gelegt, legen lassen,oder haben sich schlicht nicht darum gekümmert, die Feuer zu löschen!  


Und was haben wir damit zu tun? Mehr als wir wissen wollen!
Palmöl!!! Wir verbrauchen im Durchschnitt mehr als 20 Kilogramm pro Kopf  jährlich. Palmöl steckt in Biodiesel, Nutella, Kerzen, Hundefutter, Waschmittel, Handcreme, Shampoo, Fertigpizza usw.. Jedes zweite Produkt in unseren Supermärkten enthält das Fett

Kein Land der Welt produziert so viel Palmöl wie Indonesien, und selbst das ist der Regierung des Landes noch nicht genug. Bis 2025 sollen rund 26,5 Millionen Hektar mit Ölpalmen bepflanzt werden 
– das wäre fast die Fläche Deutschlands!!




Und es ist ja nicht so das es keine Alternativen geben würde...nur müsste man wie mit vielem, aktiv mitdenken, handeln, und beim Einkaufen auch mal    eine Alternative prüfen.